Leistungskonzept am ZfsL Aachen, Lehramt für Berufskollegs: Bearbeitungsstand 24.06.2025
Bewertung und Benotung von Leistungen in Schule und Seminar
sind verantwortungsvolle Aufgaben. Im selbstständigen Unterricht sind Sie aktiv
in Bewertungs- und Benotungsaufgaben involviert und erleben während Ihrer
Ausbildung zeitgleich, dass Ihre eigenen Leistungen bewertet und abschließend
benotet werden. Zu jedem Zeitpunkt Ihrer Ausbildung haben Sie Anspruch auf eine
Rückmeldung zu der von Ihnen angestrebten Kompetenzentwicklung. Klarheit über
die Leistungsanforderungen und Transparenz der Bewertungskriterien sind dabei
wesentliche Voraussetzungen für eine nachvollziehbare Langzeitbeurteilung.
Das Leistungskonzept des ZfsL Aachen intendiert:
• die
Kompetenzerwartungen transparent zu machen,
• die
Kompetenzerfassung und Kompetenzrückmeldung zu systematisieren,
•durch systematische und
transparente Kompetenzerfassung, die Nachvollziehbarkeit und Akzeptanz der
Leistungsbewertung zu fördern.
Beurteilungsbeiträge und Langzeitbeurteilung
Verlauf und Erfolg des Vorbereitungsdienstes werden auf der
Grundlage einer Vielzahl von Eindrücken in einem personalisierten
Entwicklungsprozess, mit Hilfe, der in Anlage 1 zur OVP benannten Standards zum
Ende der Ausbildung beurteilt.
Gem. § 12 Abs. 2 OVP stellen Unterrichtsbesuche eine
Ausbildungssituation unter vielen dar, die in
ihrer Gesamtheit in die Langzeitbeurteilung einfließen. Die Benotung
eines einzelnen UB oder einer schriftlichen Planung ist daher nicht zulässig.
Nicht statthaft ist damit auch die
arithmetische Ermittlung des Leistungsergebnisses auf der Grundlage von
Einzelnoten für Unterrichtsbesuche oder sonstiger Teilleistungen. Dies gilt
sowohl für die Bewertung in den Beurteilungsbeiträgen der Fachleitungen als
auch in der darauf basierenden Langzeitbeurteilung durch die Leitung des
Zentrums für schulpraktische Lehrerausbildung.
Als Grundlage für die
Beurteilungsbeiträge dienen auf Basis der Handlungsfelder:
• Unterrichtsbesuche, deren Planung, Durchführung und
Reflexion,
• Mitarbeit und Mitgestaltung in den Fachseminaren,
• professionelle
Organisation der eigenen Ausbildung, z.B. Zeitmanagement, Aufgabenerfüllung,
Dokumentation der
Ausbildung,
• individuelles, selbstgesteuertes und
selbstreflexives Lernen,
• Beratungsanlässe und erzieherisches Handeln,
• Engagement im System, hierzu gehören z.B.:
o
regelmäßige Teilnahme an den Dienstbesprechungen und Konferenzen,
o
Tätigkeit als Seminar- bzw. Kernseminarsprecherin oder –sprecher,
o aktive Beteiligung an den
organisatorischen Tätigkeiten seminarübergreifender Veranstaltungen, z.B. bei
der
Sommerakademie, der Weihnachtsfeier, den Thementagen etc.
Die konkreten
Leistungserwartungen und Leistungsanforderungen und deren Gewichtung werden in
den Fachseminaren zu Beginn der Ausbildung erläutert.
Kompetenzerfassung im
Zusammenhang mit Unterrichtsbesuchen
Die Aussage „Die berufliche Qualität von Lehrkräften
entscheidet sich an der Qualität ihres Unterrichtes“ weist dem erreichten
Kompetenzniveau im Handlungsfeld Unterrichten eine besondere Gewichtung
zu.
Unterrichtsbesuche (UB)
dienen der Anleitung, Beratung, Unterstützung und Beurteilung. Sie sollen als
Ausbildungselemente wahrgenommen werden, die in besonderer Weise Lern- und
Entwicklungsgelegenheiten durch Erproben, Reflektieren und Beraten bieten.
Die Beratung nach
Unterrichtsbesuchen geht von einer progressiven Struktur der Ausbildung aus.
In den Nachbesprechungen der Unterrichtsbesuche kann ein Beobachtungsbogen
eingesetzt werden, der dies berücksichtigt.
Der
Unterrichtsbeobachtungsbogen…
• verdeutlicht
Beobachtungsschwerpunkte und damit den Erwartungshorizont der jeweiligen
Fachleitungen im
Zusammenhang mit Unterrichtsbesuchen,
• verdeutlicht die
Steigerung der Anforderungen und Erwartungen an Unterrichtsbesuche im
Ausbildungsverlauf
(Progression),
• benennt Indikatoren, die
im Zusammenhang mit Unterrichtsbesuchen und den damit verbundenen
Ausbildungsberatungen erfasst werden. Diese werden in einem Kompetenz-raster,
das für die Leistungsrückmeldung
eingesetzt werden kann, den Kompetenzen und
Standards (nach Anlage 1 OVP) zugeordnet,
• visualisiert den Umfang
der bereits erfüllten Erwartungen im Verhältnis zu den noch nicht erreichten
Anforderungen,
•
bietet eine Zuordnung der Indikatoren zu den Ebenen Planungs- und
Durchführungskompetenz sowie Reflexions- und
Kommunikationskompetenz, um die
Identifizierung bzw. Konkretisierung von Entwicklungsvorhaben zu erleichtern.
Der Beobachtungsbogen kann zu Beginn des
Vorbereitungsdienstes in den jeweiligen Fach-seminaren (1. Ausbildungsquartal)
vorgestellt und im Rahmen von Unterrichtsbesuchen nach Abschluss der Phase
„Beratung“ durch die Seminarausbilderinnen und Seminarausbilder ausgefüllt und
mit den Auszubildenden besprochen werden. Die an einem Unterrichtsbesuch
wahrgenommene und rückgemeldete Kompetenzentwicklung orientiert sich an den
Kompetenzen, die im Verlauf der gesamten Ausbildung erweitert werden.
Die Benotung einzelner Unterrichtsbesuche und kurzgefasster
Planungen ist nicht vorgesehen. Eine an den Ausbildungsstand und den Standards
orientierte Rückmeldung kann vorgenommen werden, da auch Planung-,
Durchführungs- und Reflexionskompetenz beurteilungsrelevant sind.
Kompetenzorientierte Rückmeldung in den Fachseminaren
Die Auskunft über den Ausbildungsstand im jeweiligen Fach
erfolgt in einer Balance zwischen Personen- und Standardorientierung. Zum
Ende des dritten Ausbildungsquartals findet ein Halbzeitgespräch statt. In
diesem Gespräch erhalten Sie eine Rückmeldung zum aktuellen Ausbildungsstand
und Hinweise zur weiteren Kompetenzentwicklung. Die Beratung orientiert sich an
den Kompetenzen und Standards unter Berücksichtigung des jeweiligen
Ausbildungsstands. In der ersten Hälfte des Vorbereitungsdienstes (bis zum Ende
des dritten Ausbildungsquartals) wird über die Struktur dieser Gespräche
informiert.
Als gemeinsame Gesprächsgrundlage und Hilfestellung für die
eigene Selbsteinschätzung kann ein Kompetenzprofilbogen dienen.
Der Kompetenzprofilbogen
• verdeutlicht
Anforderungen und Erwartungen im Zusammenhang mit Unterrichtsbesuchen und der
Fachseminararbeit,
• stellt
Bezüge zu den Konkretionen der Handlungsfelder gemäß Kerncurriculum her,
• benennt
Indikatoren für Kompetenzen und Standards in allen fünf Handlungsfeldern,
•
benennt zusätzlich Indikatoren, die im Rahmen
von Unterrichtsbesuchen und der Fachseminararbeit zur Beurteilung
der
Kompetenzen in den Handlungsfeldern (B, S) herangezogen werden,
•
visualisiert den Umfang der bereits erfüllten
Erwartungen ebenso wie den Grad der bereits erworbenen Kompetenzen,
•
ermöglicht die Identifizierung individueller
Entwicklungsvorhaben im Ausbildungsverlauf.
Die
zuständige Fachleitung und die Auszubildenden tauschen sich über ihre jeweilige
Sicht des zu diesem Zeitpunkt bestehenden Kompetenzstandes aus. Die Ausprägung
der wahrgenommenen Indikatoren kann entsprechend im Kompetenzprofil markiert
werden. Im Dialog mit den Auszubildenden wird ein Abgleich von Selbst- und
Fremdeinschätzung bezüglich des erreichten Kompetenzstandes und der bisherigen
Kompetenzentwicklung vorgenommen. Abweichungen in den Einschätzungen werden
analysiert. Ihre Entwicklungsvorhaben werden beratend unterstützt.